Kaum eine andere Stadt hat eine so verworrene und komplizierte Geschichte wie Berlin – kein Wunder also, dass es hier einige Orte gibt, an denen Spuk und Grusel herrschen sollen. Wir sind den Gerüchten gefolgt und haben einige der schaurigsten aber auch spannendsten Geschichten der Stadt zusammengefasst!
Spuk im Kloster
Das ehemalige Franziskanerkloster in Mitte gilt als einer der heimgesuchtesten Orte der Hauptstadt und gleichzeitig als eines der ältesten Gebäude der Stadt. Gegründet wurde das Ordenshaus nämlich schon um 1249. Damit ist nur das benachbarte Nikolaiviertel älter!
Heute sind vom ehemals stolzen Sakralbau nur noch wenige Gemäuer erhalten. Die fallen einer Legende zufolge seit Jahrhunderten dem Spuk des Mönchs Roderich zum Opfer. Der war einst Teil des hier lebenden Franziskanerorders und galt als grausamer Mensch. So soll er seinen Sohn im Keller des Klosters einmauern haben lassen und den Tod zweier Tempelritter in Auftrag gegeben haben. Seitdem –so sagt man– kann man bei Nacht das Wehklagen des grausamen Mönchs aus den Tiefen des Klosterkellers vernehmen. Die ganze Geschichte könnt ihr hier lesen.
Dunkle Alchemie
Die Pfaueninsel ist eigentlich als bezauberndes Naturparadies bekannt und blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die auch mit einem rätselhaften Alchimisten verbunden ist. Der lebte hier im 17. Jahrhundert und experimentierte mit Feuer, Glas und Elixieren. Düstere Rauchschwaden und beißende Gerüche ließen jedoch schnell die Vermutung von schwarzer Magie aufkommen und nach einem verheerenden Feuer brannte das Labor des Alchimisten vollständig ab. Sein Geist, so sagt man, bewegt sich aber noch immer als Schatten über die sonst idyllische Insel.
Spuk im Schloss Tegel
Die ikonischen weißen Türme des historischen Schlosses sind berlinweit bekannt – und anscheinend Heimat eines Poltergeistes! Von diesem wurde erstmals zum Ende des 17. Jahrhunderts berichtet. Manifestiert habe er sich durch laute Peitschenknalle aus dem Nichts, glühende Steine die auf Bewohner:innen geworfen wurden und Flammenzungen, die in den Hallen des Schlossen urplötzlich aufloderten. Nach seiner langen Schreckensherrschaft soll der Poltergeist plötzlich verschwunden sein. Andere behaupten, der Geist sei bis heute gelegentlich als feurige Gestalt an den Toren des Schlossgeländes zu sichten. Eindeutig ein Fall für die Ghostbusters!
Ruhelose Geister im Grunewald
Der Grunewald ist mit seinem dichten Bewuchs und schattigen Wegen schon von Natur aus ein gruseliges Relikt des einstigen Berliner Ursumpfes. In seinen Tiefen verborgen liegt ein recht kleiner und ausgesprochen idyllischer Friedhof, der im Volksmund als Selbstmörderfriedhof oder Friedhof der Namenlosen bezeichnet wird. Diese sehr ominösen Namen sind der Tatsache geschuldet, dass hier verhäuft Leichen aus der angrenzenden Havel begraben wurden. Auf christlichen Friedhöfen wurde den „Todsündern“ damals noch eine Beerdigung verwehrt, weshalb hier eine unabhängige Ruhestätte entstand. Ruhe sollen viele Seelen hier jedoch trotzdem nicht finden und bei Dunkelheit das Gelände des Friedhofes heimsuchen. So wird regelmäßig von seltsamen Geräuschen und schattenhaften Schemen berichtet, die hier ihr Unwesen treiben. Zuletzt berichtete ein Anwohner, er habe im Sommer 2010 eine dunkle Figur aus den Tiefen der Havel wie Rauch aufsteigen sehen… Mysteriös!
Spuk im Schloss Köpenick
Das schöne Schloss im tiefen Südosten der Hauptstadt erscheint mit seinen barocken Fassaden, als könne es kein Wässerchen trüben. Doch aus der ehemalige Palast des Hohenzollern-Adels ist mit einer haarsträubenden Geschichte verbunden. Ihr zufolge soll hier einst eine junge Adelige gelebt haben, die sich in einen Bürgerlichen verliebte. Ihre Romanze blieb jedoch nicht lange unentdeckt und wurde brutal bestraft: Während er gehängt wurde, soll sie in den Kerker des Schlosses eingemauert worden sein. Seit jeher –so sagt man– sollen die Seelen der unglücklichen Liebenden das Gelände bespuken. Zusammen mit einem schwarzen Hund mit glühenden Augen, der oft auf der Brücke gesichtet wird. Wie genau er sich hierher verirrt hat, ist allerdings nicht bekannt…
Berlins spookiest: Die Beelitz Heilstätten
Ok, ok: Alles bisher war schon ziemlich gruselig. Die ehemaligen Heilstätten in Beelitz stellen jedoch alle anderen Gruselorte bei weitem in den Schatten! Ihre Geschichte geht bis ins späte 19. Jahrhundert zurück, als sie als Tuberkuloseklinik außerhalb Berlins gegründet wurde. Im Zuge des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurde die Heilstätte jedoch zum Militärkrankenhaus umfunktioniert und behandelte unter anderem auch den damals noch unbekannten Soldaten Adolf Hitler. Wem das noch nicht gruselig genug ist, braucht nur einen Blick auf die heruntergekommenen Gebäude werfen, die eine enorm unheimliche Präsenz ausstrahlen. Trotz allem erfreut sich das Gebäude als Lost Place einer großen Beliebtheit bei Urban Explorern, die sich hier lange Zeit Zutritt verschafften. Seit 2015 muss nicht mehr aufs Gelände eingebrochen werden, um einen Blick zu erhaschen. Seitdem gibt es nämlich einen Baumkronenpfad, der euch durch die Wipfel des Waldes rund um das Gebäude führt und somit eine super Aussicht ermöglicht.