Fahrgäste der U2 können bald wieder aufatmen. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hatten bereits angekündigt, die U-Bahn-Linie solle nach den Berliner Sommerferien wieder wie gewohnt verkehren. Nun wurde auch ein genaues Datum veröffentlicht. Ab dem 28. August fährt es sich wieder ungestört von Pankow nach Ruhleben.
U-Bahn-Tunnel war abgesackt
Seit vergangenem Oktober war der U-Bahn-Betrieb der U2 eingeschränkt, nachdem der Tunnel im Bahnhof Alexanderplatz um einige Zentimeter abgesackt war. Diese sogenannte Setzung kann auch zu Rissen in der Gebäudestruktur führen. So auch im Fall des havarierten Tunnels. Dieser hat sich nach aktuellen Erkenntnissen um 3,8 Zentimeter gesetzt. Sensoren, die zur Überwachung des Tunnelbauwerks eingesetzt wurde, hatten die Bewegung im Erdreich bereits einige Wochen vor Schließung der Strecke detektiert. Die U-Bahn-Linie konnte jedoch weiter auf der Strecke pendeln, bis ein kritischer Grenzwert erreicht wurde, der den Verkehr aus Sicherheitsgründen zum erliegen brachte.
Inzwischen ist erwiesen, dass die Setzung des Tunnels mit der nur etwa zwei Meter entfernten Baustelle des französischen Immobilienunternehmens Covivio zusammenhängt. Dieser errichtet über dem U-Bahn-Tunnel ein 130 Meter hohes Hochhausensamble mit 33 ober- und drei unterirdischen Geschossen. Die Wand der Baugrube auf dem Grundstück Alexanderplatz 7 hatte unter dem Druck des Grundwassers nachgegeben. Dadurch sei das Erdreich ins Rutschen geraten und Wasser konnte in den Tunnel eindringen.
Unterspritzt
Laut BVG Betriebsvorstand Rolf Erfurt wurde der Untergrund in den vergangenen Wochen und Monaten mit Zementinjektionen stabilisiert und das Bauwerk dabei um nur fünf Millimeter wieder angehoben. Trotzdem sei es nun wieder möglich, den gewohnten U-Bahn-Betrieb auf einer der am stärksten genutzten Stationen an der Ost-West-Linie fortzuführen.
In der Zwischenzeit wurde provisorisch ein Pendelverkehr mit zwei U-Bahn-Garnituren auf der betroffenen Strecke zwischen den Stationen Klosterstraße und Senefelderplatz in der Berliner Mitte eingesetzt.
Die aktuelle Teilsperrung der U2-Strecke unter dem Alexanderplatz ist nicht die erste, die durch benachbarte Bauprojekte beeinträchtigt wird. Bereits 2012 musste der U-Bahn-Betrieb zwischen der Mohrenstraße und dem Potsdamer Platz für knapp drei Monate eingestellt werden. Auch in diese Fall war Grundwasser in die Großbaustelle der heutigen Mall of Berlin eingedrungen.