In vielen Museen der Hauptstadt könnt ihr ganz umsonst tolle Kunstwerke oder historische Fakten erkunden. Das ist auch gut so, denn grundsätzlich sollte der Zugang zu Museen als Kultureinrichtungen nicht durch eine Paywall verhindert werden. Wir haben für euch eine Auswahl von Museen und Ausstellungsflächen herausgesucht, die ihr komplett frei oder auf Spendenbasis gegen kleines Geld betreten könnt!
An dieser Stelle wollen wir euch auch nicht den sogenannten Berliner Museumssonntag verschweigen. Der findet an jedem ersten Sonntag eines Monats statt und lädt euch dazu ein in, Museen und Ausstellungshäuser in der ganzen Stadt umsonst zu besuche. Aktuell nehmen ganze 76 Häuser an dieser Aktion teil, die Auswahl ist also riesig! Da der Andrang verständlicherweise groß ist, wurde ein Ticketingsystem entwickelt, über das ihr euch im Voraus für euren Besuch anmeldet. Dieses wird jeweils eine Woche vor dem Besuchsdatum freigeschaltet und dann gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!
Abguss-Sammlung Antiker Plastik
In den würdevollen Hallen erwarten euch lebensgroße Repliken von Statuen, die einen Zeitraum von 3000 v.Chr. bis 500 n.Chr. abdecken. Eine ursprüngliche Sammlung dieser Art gab es bereits ab 1696 in der Akademie der Künste, diese wurde jedoch in großen Teilen während des Zweiten Weltkrieges beschädigt oder ganz zerstört. Die Rekonstruktion der Sammlung ist seit 1988 im Westen Berlins zu finden.
Alliierten-Museum
In Dahlem findet ihr das Kino Outpost, ein ehemaliges Soldatenkino der amerikanischen Kräfte. Genau hier ist heute das Alliierten-Museum untergebracht, das die Zeit der Westmächte während des Kalten Krieges thematisiert. Ein Highlight der Ausstellung ist der Nachbau eines Spionagetunnels, der zum Abhören sowjetischer Telefonleitungen diente. Sein Original wurde übrigens erst 2012 zufällig entdeckt!
Clayallee 135, Dahlem | Mehr Infos
Deutscher Dom
Der eindrucksvolle Bau schmückt nicht nur den Gendarmenmarkt sondern beherbergt auch eine Ausstellung des deutschen Bundestags mit dem Namen Wege – Irrwege – Umwege. Auf fünf Etagen zeigt diese die turbulente Geschichte des parlamentarischen Systems von der Märzrevolution 1848 bis heute.
Gendarmenmarkt 1-2, Mitte |Mehr Infos
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Das Dokuzentrum vermittelt auf dem Gelände des ehemaligen Arbeitslagers die Ausbeutung tausender Zwangsarbeiter in Berlin. Mit historischen Inschriften, Briefen und Biografien wird hier ein sehr persönlicher Einblick in das Leben und Schicksal der Inhaftierten eröffnet.
Britzer Straße 5, Schöneweide | Mehr Infos
Europäisches Haus
In die Liste von Museen, die ihr umsonst besuchen könnt, reiht sich auch das Europäische Haus. Gleich am Brandenburger Tor können sich Interessierte mit Themen der Europäischen Union auseinandersetzen. Interaktive Medienstationen informieren euch über die Kernwerte Europas und darüber, wie die europäische Politik funktioniert.
Unter den Linden 78, Mitte | Mehr Infos
Friedrichswerdersche Kirche
Die Friedrichswerdersche Kirche wurde von Berlins Star-Archiekt Karl Friedrich Schinkel entworfen und von 1824 bis 1830 – nahezu zeitgleich mit dem Alten Museum – ebenfalls in Mitte erbaut. Nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg blieb sie für fast 40 Jahre ungenutzt und wurde erst 1987 als Dependence der Nationalgalerie und dem Schinkelmuseum wieder zugänglich gemacht. Im Gegensatz zu den anderen Staatlichen Museen zu Berlin, kann dieses umsonst besucht werden. der Seitdem können hier Skulpturen von verschiedenen deutschen Bildhauern, darunter Johann Gottfried Schadow bewundert werden.
Futurium
Das Futurium in der Nähe des Hauptbahnhofs regt euch dazu an, euch spielerisch mit verschiedenen Zukunftsperspektiven und -möglichkeiten auseinanderzusetzen. Durch verschiedene Szenarien, eine Ausstellung, ein Zukunftslabor und ein Forum für Dialog und Diskussion sollen Gäste ermutigt werden, ihre eigene Meinung zu entwickeln und sich mit der Frage auseinanderzusetzen: Wie können und möchten wir in Zukunft leben?
Alexanderufer 2, Regierungsviertel | Mehr Infos
Haus der Wannsee-Konferenz
Die Liebermann-Villa am großen Wannsee wurde 1942 Schauplatz einer Konferenz, die eines der größten Verbrechen der Menscheitsgeschichte organisierte. Funktionäre der NS-Regierung trafen sich hier, um die Vernichtung europäischer Juden zu planen. Die Dauerausstellung in ebenjenen Hallen bietet einen Einblick in das Planungstreffen und die mörderische Durchführung.
Am Großen Wannsee 56-58, Heckeshorn | Mehr Infos
Kunsthaus Bethanien
Rio Reiser schrie in seinem Rauch-Haus-Song laut ins Mikro: „Ihr kriegt uns hier nicht raus!“. Damit bezog er sich auf das besetzte Krankenhaus Bethanien, ein bedeutender Ort der Hausbesetzerszene in den frühen 70er Jahren. Heute ist das Gebäude Heimat des Kunstraums Kreuzberg/Bethanien, der als fester Bestandteil der Szene gilt. Er dient als offener kultureller Treffpunkt mit Ateliers und zeitgenössischen Ausstellungen. Darüber hinaus werden Rundgänge, Workshops und Filme im ältesten Gebäude Kreuzbergs angeboten.
Mariannenplatz 2, Kreuzberg | Mehr Infos
Tieranatomisches Theater
Früher wurden vor den Augen wissbegieriger Studenten Kadaver im amphitheaterähnlichen Hörsaal seziert. Heute fungiert das Tieranatomische Theater als Ausstellungsraum und Forschungszentrum, das sich weiterhin auf die Erforschung der Tierwelt konzentriert. Die Ausstellungen behandeln Themen von der Anatomie bis zur Nutzung von Tieren. Der eindrucksvolle Hörsaal dient auch als Bühne für angewandte Wissenschaft, wo Studenten der Humboldt-Universität ihre Forschungsergebnisse präsentieren. Das Museum kooperiert zudem mit renommierten Künstlern, Filmemachern und Institutionen. Kürzlich diente es übrigens auch als Kulisse für den letzten Film der Tribute von Panem-Reihe.
Philippstraße 13, Mitte | Mehr Infos
Topographie des Terrors
Das heutige Gelände der Topographie des Terrors war zwischen 1933 und 1945 die zentrale Einrichtung des nationalsozialistischen Verfolgungs- und Terrorapparates. Dazu gehörten die Zentrale der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), die Reichsführung-SS, der Sicherheitsdienst (SD) der SS und ab 1939 das Reichssicherheitshauptamt. Die Dauerausstellung vor Ort informiert über diese Institutionen und die von ihnen begangenen Taten am authentischen Ort des Verbrechens.
Niederkirchnerstraße 8, Mitte | Mehr Infos
Tränenpalast
Für viele Berliner:innen bedeutete die Teilung der Stadt insbesondere eines: Abschiedstränen. Gleich nach dem Bau der Berliner Mauer eine Abfertigungshalle am Bahnhof Friedrichstraße errichtet, die der Ausreise von Ost- nach West-Berlin diente. In ebenjenem Gebäude findet ihr heute die Dauerausstellung „Ort der deutschen Teilung“, die Schicksale am Tränenpalast dokumentiert.
Reichstagufer 17, Mitte | Mehr Infos
Auch spannend: Das sind die schönsten Springbrunnen Berlins