Springbrunnen bringen frischen Wind in jedes Stadtbild, auch das von Berlin. Zum einen sind sie nämlich theoretisch echte Hingucker, die ihren Surroundings einen ästhetischen Kick verpassen. Andererseits kühlt ihr sprudelndes Nass aber auch die Umgebungsluft ab – wenn auch nur mit minimalem Effekt. In der Alltagshektik stampfen wir erfahrungsgemäß jedoch oft an den schönen Monumenten vorbei, ohne sie eines längeren Blickes zu würdigen. Deshalb widmen wir den schönsten Springbrunnen in Berlin ausnahmsweise gänzlich ungeteilte Aufmerksamkeit!
Der berühmteste Springbrunnen in Berlin
Wir starten mit einem vermutlich allseits und auch über die Grenzen von Berlin heraus bekannten Brunnen: Dem Neptunbrunnen. Er liegt direkt im Zentrum der Stadt und komplettiert deshalb gemeinsam mit dem Roten Rathaus und dem Fernsehturm das Triptychon der Tourie-selfies und erfreut sich deshalb einer verhältnismäßig großen Aufmerksamkeit. Der Brunnen ist im Stil des Neobarocks erbaut und zeigt den Meeresgott Neptun mit seinen Nymphen, gegossen in Bronze. Der Springbrunnen hatte aber nicht immer den vermutlich prädestiniertesten Schauplatz in ganz Berlin. Ursprünglich wurde er nämlich auf dem Schlossplatz errichtet. Nach dem Abriss des Schlusses 1951 wurde der Brunnen an seinen heutigen Platz relokalisiert.
Der Wrangelbrunnen
Der Wrangelbrunnen, benannt nach dem preußischen Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel, hatte einst einen anderen Standort. Ursprünglich wurde er nämlich 1877 am Kemperplatz in Tiergarten enthüllt, bevor er 25 Jahre später an seinen aktuellen Standort in der Grimmstraße in Kreuzberg verlegt wurde. Im Brunnen dargestellt sind die Personifikationen der (damals) wichtigsten Flüsse Deutschlands: Weichsel, Elbe, Oder und Vater Rhein.
Indischer Brunnen
Bei archäologischen Untersuchungen im Luisenstädtischen Kanal stieß man 1993 auf Fragmente des indischen Brunnens, der Teil einer Anlage war, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg existierte. Dieser historische Fund inspirierte den Berliner Künstler Gerald Matzner, der den Brunnen originalgetreu rekonstruierte. Seit 1995 schmückt der indische Brunnen den Rosengarten am Engelbecken in Kreuzberg.
Der Märchenbrunnen
Der Märchenbrunnen im Volkspark Friedrichshain zählt ebenfalls zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. Er wurde 1913 errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. Sein Name leitet sich von den zahlreichen Steinskulpturen ab, die den Rand des Beckens schmücken. Der Bildhauer Ignatius Taschner ließ sich von neun beliebten Märchen der Gebrüder Grimm inspirieren, darunter „Der Gestiefelte Kater“, „Aschenputtel“ und „Schneewittchen“.
Der Hirschbrunnen von Schöneberg
Der Hirschbrunnen im Rudolph-Wilde-Park in Schöneberg ist aufgrund seiner imposanten Größe und des einzigartigen, vergoldeten Hirsches ein absoluter Blickfang. Der Hirsch, das Wappentier des Parks, zieht Aufmerksamkeit magisch an, insbesondere bei starkem Sonnenschein, wenn sein goldenes Fell das Licht reflektiert. Fun fact: Die zentrale Säule des Brunnens, die bereits seit 1912 im Stadtpark steht, ist beeindruckende zehn Meter hoch.
Der Brunnen der Fruchtbarkeit
Der Brunnen der Fruchtbarkeit – klingt nicht nur wie der vergessene (und potenziell etwas weirde) Teil der Harry Potter-Reihe sondern ist auch ein wirklich markantes Merkmal des Arnswalder Platzes. Ursprünglich war der Entwurf für einen Monumentalbrunnen in Buenos Aires gedacht, für den der Bildhauer Hugo Lederer 1910 nur den vierten Preis erhielt. Obwohl der Magistrat von Berlin das Projekt 1927 erwarb, konnte es aufgrund der Wirtschaftskrise nicht umgesetzt werden. Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen, genehmigten sie den Bau des Springbrunnens noch im gleichen Jahr.