Ein naseweiser Spruch besagt, dass wir schöne Dinge nur im Rückblick zu schätzen lernen, wenn sie weg sind. So geht es mit dem Sommer. Den einen Moment klagen wir über die Hitzewelle, und im nächsten Moment sind Juni-August eine rasch verblassende Erinnerung. Tatsache ist: Der nächste Montag bringt uns den letzten 20-Uhr-Sundowner des Jahres.
Wie konnte es so weit kommen? Haben wir uns nicht vorgenommen, jeden Tag auszukosten? Seit dem ersten 20-Uhr-Sonnenuntergang, der am 13. April (!) 2022 stattfand, haben wir uns sehr schnell an den bequemen Lichtüberschuss gewöhnt. Mehr Energie, bessere Laune, mehr Antrieb, Sachen anzupacken. Der längste Tag des Jahres, 21. Juni 2022, bescherte uns ganze 16 Stunden und 50 Minuten an Licht, doch auch weit in den August hatten wir unsere 15 Sonnenstunden.
Damit ist laut Time and Date ab 29. August Schluss. Die Sommerzeit dauert zwar bis zum 30. Oktober an, einem Tag, an dem (Augen zu!) die Sonne bereits um 16:40 untergeht, doch die Tage werden kürzer und kürzer. Das Gute an dieser Einsicht ist: Wir haben weitere 6 glorreiche Tage in dieser letzten Augustwoche, die wir voll ausleben können. Dank milder 25 bis 29 Grad werden wir diese nicht mehr mit allzu roten Gesichtern verbringen.
Dann kommt September, Jahr für Jahr wärmer und wärmer. Die süße Zeit des Spätsommers oder Altweibersommers, wenn der Ansturm der Hochsaison vorbei ist und man sehr gut verreisen kann (besser als im Sommer, wenn ihr uns fragt).
Es gibt weiterhin vieles, auf das wir uns freuen. Der Ausklang der Freiluftkino-Saison. Berliner Seen. Food– und Beer-Festivals. Lange Nacht der Museen.
Und den Sommer 2023.