Berlins aufgewühlte Geschichte hat im Stadtbild interessante Gebäude hinterlassen, das man so nur selten in anderen europäischen Großstädten findet. Klassizistische Gebäude reihen sich in der Hauptstadt nahtlos an brutalistische Betonklötze, gleich gegenüber vom futuristischen Neubau, der fast wie ein Ufo wirkt. Wir haben Berlins eigenwilligste Gebäude für euch ausfindig gemacht!
Gebäude der DZ Bank
Beginnen wir gleich mit einem absoluten Banger in Sachen exzentrischer Architektur! „The best thing I’ve ever done“ bezeichnete es Frank Gehry, der den Entwurf des 2001 eröffneten Gebäudes anfertigte. Am Pariser Platz gelegen fällt der Bau schon von außen durch seine schiere Masse aus, die durch eine chaotische Fensterverteilung der Gebäudefront nur verstärkt wird. Der wahre Augenschmaus liegt aber im Inneren des Gebäudes verborgen: Hier säumen meterhohe Arkaden ein riesiges Atrium, das durch eine Glaskuppel gedeckt wird. In ihm liegt eine kolossale Skulptur in abstrakter Wellenform, die eine Fusion aus Edelstahl und Pinienholz im Inneren darstellt. Ein absoluter Hingucker, der einen Umweg durch Mitte belohnt!
Gebäude der Hackeschen Höfe
Von Sicht aus der Rosenthaler Straße sind die Hackeschen Höfe ein recht unscheinbarer Komplex. Klar, die Architektur der alten Gebäude ist beeindruckend und schön anzusehen. Hinter ihnen verbirgt sich aber das tatsächlich Gelbe vom Ei! Hier liegen nämlich acht Höfe, die durch schmale Gassen miteinander verbunden sind und mit phänomenalen Fassaden versehen sind. Im Alltag verirrt man sich nur recht selten her, umso schöner ist es deshalb, wenn man gelegentlich in den Höfen vorbeischaut und jedes Mal aufs Neue von ihrer Schönheit in den Bann gezogen wird.
Berliner Hauptbahnhof
Diese Auswahl mag einigen auf Kopfschütteln stoßen, aber hear me out! Die geradezu endlosen Glasfassaden des Hauptbahnhofs sieht man so wirklich nicht überall. Zum einen besticht das Gebäude durch seine schiere Größe, die ihn auch offiziell zum größten Kreuzungsbahnhof Europas kürt. Zum anderen ist der futuristische Baustil ein sonst selten auffindbares Stück Architektur, sowohl in Berlin als auch anderswo!
Berliner Dom
Gleich zwischen Spree und Lustgarten liegt mit dem Berliner Dom ein unumstrittenes Wahrzeichen der Hauptstadt. Sowohl seine ikonisch-grünen Kuppeln und als auch sein Baustil der Neorenaissance lassen ihn deutlich aus dem Stadtbild hervorstechen, wie es sonst nur der Berliner Fernsehturm schafft. Errichtet wurde das Gebäude zwischen 1894 und 1905 und ist flächenmäßig die größte evangelische Kirche in ganz Deutschland!
Galeries Lafayette
Ursprünglich sollte an Stelle der heutigen Galeries Lafayette unter der DDR-Führung ein Prachtboulevard erbaut werden, dessen Bau der Mauerfall jedoch in die Quere kam. Bis 1996 wurde hier schließlich ein äußerst interessantes Bauwerk errichtet, das man so in Berlin selten sieht. Zum einen ist es eins von zwei Gebäuden mit Glasfassade in der Innenstadt. Zum anderen besticht insbesondere das Innenleben der Galeries durch einen gläsernen Trichter, den man sonst in ähnlicher Form nur im Reichstagsgebäude findet. Er zieht sich vom Keller des Luxuskaufhauses bis in die Büroflächen im Dachgeschoss und ermöglicht einen einmaligen Blick in alle 7 Etagen des Gebäudekomplexes.
Amtsgericht Mitte
Nur wenige Minuten vom Alexanderplatz entfernt liegt mit dem Amtsgericht eines, wenn nicht das schönste Gebäude in ganz Berlin. Bis 1904 erbaut ist der Bau schon von außen ein echter Hingucker, im Inneren liegt aber –wie bei vielen Einträgen dieser List– die wahre Perle! Das nämlich erinnert schon fast an einen Palast, was riesigen Wendeltreppen, einzigartig pinken Säulen und jeder Menge Bögen geschuldet ist. Die Kirsche setzt dann ein riesiger Kronleuchter auf die wortwörtliche Sahne, der im Zentrum des Atriums liegt. Gäbe es in Deutschland ein Zaubereiministerium wie in den Harry Potter-Romanen, dann läge es zweifelsohne hier!
Paul-Löbe-Haus
Weniger romantisch dafür aber sehr futuristisch kommt das Paul-Löbe-Haus im Regierungsviertel daher. Es liegt gemeinsam mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus nur wenige Meter vom Reichstag entfernt und ist als Domizil für Bundestagsabgeordnete und ihre Teams konzipiert. Verbunden sind die beiden Bauten durch eine interessante Fußgängerbrücke, die über den Spreebogen führt. Das Gebäude beherbergt entsprechend seiner Funktion Büros, Sitzungssäle, den Besucherdienst des Bundestags und neben einem Anhörungssaal auch eine Parlamentsbibliothek. Auch wenn man das Innere als Otto Normalverbraucher nicht unbedingt betreten kann, macht sich der futuristische Bau in kolossalen Ausmaßen als perfekter Hintergrund für ein Date an der Spree oder für den Instagram-Feed.
Rotes Rathaus
Fans von Game of Thrones erinnern sich sicher an den Roten Bergfried in Königsmund, der sich durch seinen prägnante Steinfarbe und die vielen Intrigen im Inneren schnell im Gedächtnis verankert hat. Eine Miniversion davon lässt sich mit dem Roten Rathaus auch in der Mitte von Berlin finden! Von hier aus regieren die amtshabenden Bürgermeister:innen der Stadt wie auch der Senat des Landes Berlin. Eröffnet wurde das auffällige Bauwerk 1869 und ist aufgrund seiner einzigartigen Farbe insbesondere in der Abendsonne ein wunderbarer Anblick. Abgesehen von seiner Farbe besticht er auch durch eine interessante Architektur und den Rathausturm über dem Haupteingang.
Rathaus Charlottenburg
Schaut man über die Skyline von Charlottenburg, sticht ein Gebäude insbesondere aus der Masse hervor: Der Rathausturm des Bezirks. Das liegt zum einen an seiner Gesamthöhe von 88m, mit der er die meisten Bauten in seinem Umfeld überragt. Zum anderen macht ihn auch seine Architektur zu einem echten Hingucker. Prägnant ist insbesondere die Spitze des Turms, die auf einem Statuen-gesäumten Sockel ruht. Bei Nacht wird er zudem angeleuchtet, wir empfehlen euch daher einen Blick auf das Monument nach Sonnenuntergang.