Theateraufführungen sind in Berlin so divers, das sicher auch für Theatermuffel was passendes dabei ist! Wir haben die interessantesten Shows der Stadt für euch zusammengefasst.
It’s Britney, Bitch!
Britney Spears, einst das Symbol der popgewordenen Unschuld, erlebte am 6. Februar 2007 einen dramatischen Wendepunkt: Das öffentliche Rasieren ihrer Haare wurde von den Medien als Zusammenbruch und Ende ihrer Karriere interpretiert. Das Resultat: 13 Jahre Vormundschaft durch ihren Vater. Doch was, wenn dieser Moment kein Hilfeschrei, sondern ein Akt der Emanzipation war? Vielleicht war es der einzige Ausweg für eine 26-jährige Frau aus einer konstruierten Identität.
It’s Britney, Bitch! ist ein Abend voller Musik, Geschichten über unglückliche Liebe und Abhängigkeit, über Wahrheit und Wahrhaftigkeit im Pop, über Väter und Töchter. Kurzum: eine Show über Britney Spears und die Britney in uns allen.
Berliner Ensamble | Spieldauer: 70 Minuten
And then what?
Internationale Improvisationstalente kommen für gemeinsame Theateraufführungen zusammen und stehen auf der Bühne in Berlin, um im vielfältigsten Stil des Improtheaters packende Geschichten zu präsentieren. Die Show wird auf englisch präsentiert und findet jeweils an einem Freitag pro Monat statt.; die jeweiligen Termine findet ihr auf der Website des tik.
Theater im Kino | Spieldauer: 120 Minuten
The Hills Are Alive
„Ich werde eine großartige Mauer bauen, und niemand baut Mauern besser als ich“, verkündete Donald Trump 2016 während seiner Wahlkampagne für das US-Präsidentenamt. Jahre später wird die Mauer tatsächlich errichtet, allerdings versehentlich mitten durch den Garten von Max und Maria von Trüb. Das betagte Ehepaar, einst vor den Nazis aus Österreich geflohen, empfindet dies keineswegs als witzig. Sie erinnern sich an ihre Wurzeln und entscheiden sich, in die alte Heimat zurückzukehren.
Dort hält die berüchtigte europäische Bürokratie das hochbetagte Paar bei der Einreise im Würgegriff und macht das Wiedereinbürgerungsverfahren zur Qual. Schließlich setzen die von Trübs ihre letzte Hoffnung auf ihren Doppelstaatsbürger-Landsmann Arnold Schwarzenegger, in der Erwartung, er möge erscheinen und sagen: „Null problemo!“ Alle Theateraufführungen in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Deutsches Theater Berlin | Spieldauer: 90 Minuten
status quo
»status quo« präsentiert die Welt spiegelverkehrt: Hier ist der Mann das Objekt der Begierde und Diskriminierung, sowohl beruflich als auch privat. Die Umkehrung der realen Machtverhältnisse entlarvt die Mechanismen der Ungleichheit in einer bissigen Satire. Die Leidensgeschichten der drei Protagonisten verdeutlichen die Absurdität eines Machtgefälles, das so eingefahren ist, dass es als normal betrachtet wird.
Schaubühne am Lehniner Platz | Spieldauer: 130 Minuten
Stolz und Vorurteil *oder so
Nahezu das gesamte Personal des klassichen Romans wird hier von fünf Schauspielerinnen verkörpert, wobei die Geschichte erstaunlich treu bleibt. Aus der Perspektive von fünf Dienstmädchen entsteht eine Erzählung von weiblicher Selbstbestimmung und ökonomischer Abhängigkeit, eingebettet in Slapstick, Popsongs und einer Liebesgeschichte. Die Darbietung ist wild, berührend, mitreißend und vor allem: eine der witzigsten Theateraufführungen in Berlin.
Die Dreigroschenoper
Mit ihren ikonischen Songs und einer geschickt überarbeiteten, sozialkritischen Interpretation der im Kern banalen Geschichte von Liebe, Verrat, Geschäft und Moral wurde die „Dreigroschenoper“, die 1928 an diesem Theater uraufgeführt wurde, über Nacht zu einem weltweiten Überraschungserfolg.
Die berühmten Zeilen „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ unterstreichen die Ambivalenz von Wohlstand, der zwar ein angenehmes Leben ermöglicht, aber nicht zwangsläufig moralisch gut ist. Mackie Messer, Peachum und andere verfolgen in erster Linie ihren eigenen materiellen Vorteil, setzen dabei jedoch erheblichen theatralen Aufwand ein, um ihre skrupellosen Absichten zu verschleiern und möglicherweise zu verharmlosen. Denn wer würde nicht gerne als gut gelten?
Berliner Ensamble – Großes Haus | Spieldauer: 240 Minuten
Die Blechtrommel
Günter Grass fühlte sich zeitlebens nicht schuldig, aber verantwortlich für das Grauen, das im Namen Deutschlands während der NS-Diktatur verübt wurde. Mit „Die Blechtrommel“ versuchte er, die Mechanismen seiner eigenen Verführung transparent zu machen. Trotz kontroverser Diskussionen um den Roman und Nobelpreisträger Günter Grass bleibt der Text bis heute ein Meilenstein der deutschen Nachkriegsliteratur.
Berliner Ensamble – Großes Haus | Spieldauer: 230 Minuten
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