Der Spreepark will aus Berlins kollektivem Gedächtnis einfach nicht verschwinden – und das obwohl er ursprünglich aus Besuchermangel geschlossen werden musste. Nach langem hadern steht schon seit einiger Zeit fest: Der Park soll wieder eröffnet werden. Wenn auch nur stufenweise und mit einem Ende der Bauarbeiten im Jahr 2026. Wir haben alle Infos für euch zusammengesucht!
Spreepark: Auferstanden aus Ruinen
Der ehemalige DDR-Freizeitpark erlebt seit Jahren eine Mythisierung, nicht zuletzt durch etliche Beiträge auf Social Media, die ihn ins Gedächtnis von (Neu-)Berliner:innen zurückgebracht hat. Folglich gilt er auch als einer der bekanntesten Lost Places in Berlin – auch wenn er langsam wieder eher found ist. 2014 wurde das Gelände schließlich von der Stadt gekauft und seitdem werden Pläne zur Wiedereröffnung geschmiedet. Im ersten Schritt wurden ab 2020 mit der Verlegung von Wasser-, Strom-, und Telefonleitungen begonnen. Die sind insbesondere notwendig für die Küntler:innen-Appartments die hier künftig entstehen.
2022 wurde dann das sogenannte Eierhäuschen auf dem Gelände wieder als Ausflugslokal wiederbelebt. Hier kann man sich nach einer anstrengenden Rad- oder Wandertour nun wieder mit Drinks uns Snacks stärken. Im kommenden Jahr soll sich dann endlich auch wieder das legendäre Riesenrad drehen, das uns mit ganzen 45m einen besonderen Blick über die Spree und Berlin ermöglicht.
Der Fokus des neuen Spreeparks soll jedoch weniger auf den Fahrgeschäften liegen. Vielmehr soll er als Veranstaltungsort für Kunst und Kultur dienen und selbstverständlich auch als wunderschönes Naturareal!
Mythos Spreepark
Ursprünglich wurde der Vergnügungspark im Jahr 1969 anlässlich des 20. Geburtstages der ehemaligem DDR unter dem schicken Namen Kulturpark Plänterwald an der Grenze zu Friedrichshain eröffnet. Neben den Fahrgeschäften gab es auch eine kleine Freilichtbühne, die regelmäßig für Rock- und Popkonzerte genutzt wurde. Er war zudem der einzige Vergnügungspark der DDR und auch Berlins insgesamt. Zu DDR-Zeiten kamen fast 2 Millionen Besucher:innen jährlich hierher, um sich auf den Fahrgeschäften und dem Rummel dazwischen bespaßen zu lassen.
Nach der politischen Wende 1991 wurde der Spreepark nach dem Vorbild westlicher Freizeitparks umgestaltet und hatte insbesondere ab 1999 mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Einnahmen und Besucherzahlen brachen zunehmend ein, bis zuletzt nur 400.000 Besucher:innen jährlichen vorbeikamen. Es folgte die Insolvenz der Betreiber und schließlich die Schließung im Jahr 2002.
Anschließend lag das Gelände an der Spree brach. Insbesondere durch die Urban Explorer-Bewegung kam wieder Leben in den Park. Viele verschafften sich Zugang auf das Gelände des Spreeparks, erforschten die alten Dinosaurierstauen, das Riesenrad und die Achterbahn mit dem bunten Katzenkopf. Fotos wurden auf Social Media-Plattformen veröffentlicht und trugen zu einer schleichenden Mythisierung des Parks in der Popkultur bei.