Im Schinkelpavillon erwartet euch mit „You Me“ eine neue Ausstellung, die am 16. Februar ihre Vernissage feiert. Gezeigt wird eine Duo-Ausstellung der Künstler:innen Jill Milleady und Henry Taylor, von deren Schaffen ihr euch bis zum 19. Mai überzeugen könnt.
You Me: Duo-Ausstellung im Schinkelpavillon
Jill Mulleady (*1980 in Montevideo, Uruguay) und Henry Taylor (*1958 in Ventura, USA) teilen nicht nur eine langjährige Freundschaft, sondern auch ihre tiefe Hingabe zur Malerei. Die Duo-Ausstellung „You Me“ im Schinkelpavillon ist ein Ausdruck der Verbindung zwischen zwei Künstler:innen unterschiedlicher Generationen und Herkunft, die sich in ihrer expressiven figurativen Malerei und dem ständigen Rückgriff auf die Kunstgeschichte wiederfinden. Trotz anfänglich scheinbar widersprüchlicher künstlerischer Zugänge finden Mulleady und Taylor in entscheidenden Momenten eine gemeinsame malerische Praxis. Die Ausstellung „You Me“ betrachtet die Beziehung zwischen Künstler:in und Subjekt, Betrachtenden und Darstellung sowie letztendlich zwischen Öffentlichem und Privatem.
Neue Gemälde von Mulleady
Mulleadys neue Serie von sieben Gemälden fängt Interieurs aus verschiedenen Perspektiven und Momenten ein und zieht Betrachtende durch eine ortsspezifische Intervention in den Raum hinein. Eine Glasskulptur verwandelt den Pavillon in ein Panoptikum, in dem die Gemälde je nach Betrachtungswinkel reflektieren und absorbieren. Die Betrachterinnen können sich fast voyeuristisch beobachten, geschützt vor äußeren Blicken, während sie Zeug*innen der dargestellten Szenen werden.
Mulleadys Arbeit reflektiert traditionelle Räume und Bildgeschichten des weiblichen Akts in der Malerei. Durch ihre eigene ikonoklastische Bildsprache entstehen neue Räume in fesselnden Malereien. Kondensstreifen, Nebelschwaden, Körperfragmente und Lichtreflektionen durchbrechen die Bildoberflächen. Gewalt prallt an Bettlaken ab, orangefarbene Lichter stören den Blick, und Wassertropfen verwischen die Grenzen zwischen Subjekt und Umgebung, bis Formen und Körper mit dem architektonischen Raum verschmelzen.
Malerei und Skulpturen von Taylor
Henry Taylor akzeptiert und hinterfragt die Grundsätze der traditionellen Malerei und jede formale Zuweisung. Sein umfangreiches Werk, das figurative Malerei, Landschafts- und Historienmalerei kombiniert, ist in seinen Gemeinschaften verwurzelt und durch historische oder popkulturelle Referenzen ergänzt. Taylors Praxis wird von verschiedenen kunsthistorischen Strömungen beeinflusst, von Max Beckmanns expressivem und politisch engagiertem Werk bis zu Bob Thompsons visionären und kühnen figurativen Arbeiten. Über die Leinwand hinaus schafft Taylor Assemblage-Skulpturen, die auf alltägliche Routinen verweisen.
Historische Arbeiten auf Papier von Otto Dix, Käthe Kollwitz und Marcel Duchamps treten in Konversation mit denen von Mulleady und Taylor, und die Ausstellung zeigt die Verflechtung ihrer Werke über Generationen und Kunstströmungen hinweg.