Der Görli ist unter den Berliner Parks schon lange ein Problemkind. Das wird schon beim Betreten der Hauptwege unweigerlich klar. Links und rechts von den Hauptwegen tummeln sich Dealer, die lautstark LSD, Gras und Heroin anbieten. Das können sie sich erlauben, weil sowohl Politik als auch Polizei mit der Situation in Berlins „gefährlichstem“ Park sichtlich überfordert sind. Doch das soll sich nun ändern und umso drastischer durchgegriffen werden!
Vorschläge zum Musterpark
In einen solchen würde die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) ihn zumindest umgestalten. Sie hält eine Reihe von Maßnahmen für sinnvoll, um Drogenhandel und Kriminalität im Kreuzberger Park einzudämmen. So ist eine nächtliche Schließung des Görli angedacht, die durch eine Umzäunung und Drehtüren an den Eingängen gewährleistet werden soll. Eine Videoüberwachung des gesamten Parks, wie von CDU-Politikern gefordert, sei hingegen nicht realistisch. Kameras sollen stattdessen gezielt die Eingänge des Görli zusätzlich absichern.
Nötig sei zudem eine ausreichende Beleuchtung, damit insbesondere Frauen und Kinder sich sicherer fühlten und Angsträume verhindert werden könnten. Eine solche Starkbeleuchtung sei in den vergangenen Wochen von der Polizei bereits getestet und von den Anwohner*innen sehr gut aufgenommen worden. Warum diese notwendig ist, obwohl der Park bei Nacht geschlossen werden soll, blieb offen. Zusätzlich solle auch eine verstärkte Grünpflege zur Sicherheit des Parks beitragen. Indem Büsche besser gepflegt werden, soll das Verstecken von Drogen erschwert werden.
Der Bezirk hingegen forderte eine landesweite Strategie statt des Fokus auf nur einen Hotspot. So sollen Parks einheitlich behandelt werden, um ein übergreifendes Sicherheitskonzept zu schaffen.
Buhmann: Görli?
Im vergangenen Jahr wurde laut Statistik der Polizei für den Görli und den umliegenden Wrangelkiez 1567 Straftaten verzeichnet. Das sind in etwa so viele, wie in allen anderen Berliner Parks zusammen. Zu den häufigsten Delikten zählten –wenig überraschend– Drogenhandel aber auch Aufenthaltsverstöße. Diese fallen jedoch in solch hohem Ausmaß auf, weil im Görli tägliche Polizeikontrollen stattfinden. Über die realen Gefahren des Parks sagen die Zahlen daher nichts aus. Sexualdelikte gibt es nach Angaben der Polizei dort ähnlich viele wie in anderen Parks. Erst vor wenigen Wochen war jedoch eine Frau im Park von einer Gruppe vergewaltigt worden.