
Berlin – Europas Nr. 1 für Live-Musik, eine Stadt, die Trends wie Listening Bars anführt, in der Techno gelebt und geliebt wird – selbst für die U-Bahn sind DJ-Sets in Planung. Hier definieren legendäre Techno-Clubs das Partyerlebnis neu. Ein Ort sticht besonders hervor: das Berghain – regelmäßig unter den besten Clubs weltweit gelistet. Ein Underground-Club, der euch in neue Welten katapultiert. Ursprünglich als Gay Club eröffnet, heute ein Raum für alle – mit einem Soundsystem, das Maßstäbe setzt, weltbekannten DJs und einer rohen, industriellen Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Doch der Berghain-Einlass ist berüchtigt – kaum ein Club hat eine strengere Tür.
Das Hain steht nicht zuletzt für Sven Marquardt, das ikonische Gesicht der Türpolitik. Kaumjemand ist so eng mit dem Club verbunden wie er: mit seinem markanten Look und dem durchdringenden Blick ist er längst eine Berliner Legende. Aber wie schafft man es an ihm – und dem Rest der Türcrew – vorbei? Wie kommt man tatsächlich rein? Wir zeigen euch, wie ihr eure Chancen beim nächsten Mal deutlich erhöhen könnt.
1. Dresscode – Hauptsache schwarz?
Der Dresscode ist wohl die größte Sorge vieler, die sich fragen, wie sie den Berghain-Einlass schaffen können. Und ja, das Outfit spielt definitiv eine Rolle – doch ist Schwarz wirklich Pflicht? Nicht unbedingt. Ob schwarz, weiß oder bunt: Es geht nicht darum, sich einem bestimmten Look anzupassen, sondern authentisch zu wirken. Der Club sucht keine uniformierten Mitglieder eines All-Black-Kults, sondern Menschen, die sich echt und überzeugend präsentieren.
Outfits, die wie eine Verkleidung wirken, sind eher unvorteilhaft. Eine gute Faustregel: Trage ich das Outfit – oder trägt es mich? Genau darum geht es und diese Echtheit prägt auch die besondere Atmosphäre im Inneren des Clubs. Wer lieber Farbe trägt, sollte das ruhig tun. Nur auf High Heels sollte man verzichten – nicht nur, weil sie unbequem sind, sondern auch, weil sie stilistisch nicht wirklich zum Setting passen. Insgesamt gilt: Nicht zu schick, nicht zu glam – schließlich ist das Berghain ein Underground-Club und keine Gala.
2. Attitude zeigen – oder lieber nicht?
Cool schauen oder doch lieber lächeln? Wie verhält man sich richtig in der Schlange und was erwartet einen, wenn man vor dem Türsteher steht? Viele sind unsicher, wie sie auftreten sollen. Doch das Wichtigste ist: Bleibt entspannt und natürlich. Führt ruhig normale Gespräche mit eurer Begleitung, aber zieht dabei nicht unnötig Aufmerksamkeit auf euch. Die Türsteher sollen euch erst wahrnehmen, wenn ihr wirklich an der Reihe seid.
Ein absolutes No-Go: angetrunken wirken. Niemand will Gäste reinlassen, bei denen schon draußen der Absturz droht. Auch Drängeln kommt nicht gut an. Wenn ihr dann vor dem Türsteher steht, zählt Haltung: Strahlt aus, dass ihr dazugehört. Oder wie DJane Peggy Gou es auf den Punkt bringt: „Du musst so aussehen, als wärst du bereit, reinzugehen.“
3. Zu welcher Uhrzeit anstellen?
Eure Chancen auf den Berghain-Einlass hängen stark davon ab, wann ihr euch anstellt. Freitag- oder Samstagnacht gegen 1 oder 2 Uhr ist eher ungünstig – dann stehen natürlich die meisten in der Schlange und je länger die ist, desto schwieriger wird’s mit dem Reinkommen. Ein kleiner Tipp: Der Instagram-Account @berghainlinelive postet regelmäßig Updates zur aktuellen Schlange – so könnt ihr live checken, wann sich das Warten wirklich lohnt. Am besten kommt ihr schon vor Mitternacht oder am Sonntagmorgen. Dann ist der Andrang oft entspannter und ihr habt trotzdem noch volle 24 Stunden zum Durchfeiern.
4. Allein, zu zweit oder Crew?
Auch eure Begleitung spielt eine Rolle bei der Entscheidung, ob euch der Berghain-Einlass gewährt wird oder nicht. Wer in einer zu großen Gruppe auftaucht, hat es meist schwer, besonders wenn die Konstellation nicht passt. Zum Beispiel haben vier Frauen in einer Gruppe oft schlechtere Karten als ein gemischtes Viererteam aus zwei Frauen und zwei Männern.
Während in anderen Clubs eher ein hoher Frauenanteil erwünscht ist, achtet man im Berghain auf ein ausgewogenes Verhältnis. Der Club wurde ursprünglich als Gay Club eröffnet und ist heute für alle offen – trotzdem gilt: Männer kommen im Schnitt oft leichter rein als Frauen.
5. Wisst ihr, welcher DJ im Hain auflegt?
Du gehst ins Berghain wegen der Musik, wegen des Erlebnisses – nicht nur, um später sagen zu können, dass du mal dort warst. Genau das wollen auch die Türsteher sehen: Menschen, die sich wirklich für den Sound und die Kultur des Clubs interessieren. Deshalb lohnt es sich, die DJ-Sets zu kennen, besonders an dem Abend, an dem ihr hinwollt. Schließlich legen im Berghain einige der renommiertesten DJs der Welt auf, da wäre es ziemlich peinlich, keine Ahnung zu haben, wer da gerade spielt. Ein weiteres Plus: Deutschkenntnisse. Die Türsteher sprechen zwar auch Englisch, aber wer auf Deutsch antworten kann, wirkt direkt etwas näher an der Szene dran.
6. Take a Selfie – oder lieber nicht?
Was im Berghain absolut unerwünscht ist: die Handykamera. Menschen kommen hierher, um ganz sie selbst zu sein – Filmen oder Fotografieren würde diese Freiheit stören und gilt als respektlos. Schon in der Schlange solltet ihr das Handy besser in der Tasche lassen – Selfies oder Stories vor dem Eingang kommen nicht gut an. Drinnen wird die Kamera ohnehin mit einem Sticker abgeklebt, aber die Türsteher achten bereits draußen darauf, wer nur für den Social-Media-Moment da ist und wer das Berghain in seiner reinen Essenz erleben will.