Alle, die sich für Astronomie und Spiritualität begeistern können, sollten sich den 14. Juni 2022 in ihrem Kalender ankreiden. Denn morgen wird der größte Vollmond des Jahres am Berliner Nachthimmel zu beobachten sein. Dieser sogenannte Erdbeermond ist zudem ein Supermond und sieht als solcher deutlich größer und heller aus, als ein üblicher Vollmond. Erdbeermond, Supermond? Kein Problem, lest weiter, um herauszufinden, was es damit auf sich hat.
Supermond & Erdbeermond
Der Begriff „Supermond“ wurde von dem Astrologen Richard Nolle geprägt. Da die Umlaufbahn des Erdtrabanten elliptisch ist, erreicht dieser von Zeit zu Zeit seinen nächstgelegenen Punkt zu unserem Planeten (das Perigäum). Wenn dies mit der Vollmondphase zusammenfällt, wird der Mond zum Supermond. Dabei ist der Mond maximal 367.600 Kilometer von der Erde entfernt, rund 30.000 Kilometer näher als am fernsten Punkt seiner Ellipse.
Der Terminus Erdbeermond kommt aus der Sprache der Algonkin, ein Stamm amerikanischer Ureinwohner, und bezieht sich auf den Monat Juni, in dem Erdbeeren reifen. Er hat nichts mit der Farbe des Vollmondes zu tun und so wird der morgige Mond am 14. Juni die übliche gelb-orange Koloration aufweisen.
Wie nah kommt der Supermond an uns heran?
Nach Berechnungen der US-Raumfahrtbehörde NASA kann der Supermond um 7-14 Prozent größer und um 30 Prozent heller erscheinen als der erdfernste Vollmond. Die sichtbare Oberfläche des Mondes reflektiert dann mehr Sonnenlicht zu uns.
Am faszinierendsten ist seine Erscheinung, wenn er knapp über dem Horizont steht. Das passiert direkt nach seinem Aufgang und kurz vor seinem Untergang und zu diesen Zeitpunkten wirkt der Vollmond sogar noch größer. Verantwortlich ist dafür die Mondtäuschung, ein psychologisches Phänomen. Eine der Theorien hinter der Mondtäuschung besagt, dass unser Gehirn ihn mit der Größe irdischer Objekte vergleicht (Ponzo-Illusion).
Der Vollmond im Juni 2022 kommt viel näher an uns heran als die Entfernung, die Richard Nolle für einen Supermond festgelegt hat: Nur 357.433 Kilometer ist er am 15. Juni von der Erde entfernt.
Wie und wann könnt ihr den Supermond sehen?
Eine schlechte Nachricht vorweg: Der Mond erreicht seine Vollmondphase am Dienstag erst um 13.51 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit, sodass wir ihn tagsüber wegen der Sonne nicht sehen können. An dem Tag wird er in Berlin um 22:12 im Südosten aufgehen und gegen 4:59 Uhr des 15. Juni im Südwesten untergehen.
Doch die gute Nachricht ist, wenn der Mond am Abend des 15. Juni um 23:21 aufgeht, wird der Unterschied zum Vollmond kaum spürbar sein. Wenn ihr euch also vom Stadtlicht fernhaltet, könnt ihr den Super-Satelliten in seiner ganzen Pracht beobachten. Zum Beispiel am Teufelsberg auf 120 Meter Höhe oder am Wuhletal Wanderweg im Osten der Stadt.
Rituale bei Vollmond
Der Juni-Vollmond ist im Zeichen des Schützen und bringt uns die guten Energien dieses Sternzeichens, das auf Welterkundung, Lebensgenuss, aber auch Introspektion ausgerichtet ist.
Die Webseite yogaworld.de hat 6 sehr schöne Rituale für die Vollmondnacht zusammengestellt.
1. Räuchern
Mit Räucherholz wie Palo Santo kann man Räume von ihrer alten Energie befreien. Schließt die Fenster (wichtig!) und geht dabei durch eure Wohnung mit dem entzündeten Holz, das ihr durch alle Ecken hindurchwedelt. Wenn der Prozess abgeschlossen und das Holz erloschen ist, öffnet die Fenster und lasst die Energie entweichen.
2. Notizen verbrennen
Notiert euch einige Dinge, die ihr loslassen wollt. Verbrennt die Zettel in einer Schale.
3. Mondbaden
Es ist ganz einfach: Setzt euch direkt ins Mondlicht und fühlt, wie neue Energien in euch mit dem reflektierten Licht strömen.
4. Journaling
Ein guter Zeitpunkt, um in sich zu schauen und zu reflektieren. Was hat sich im letzten Monat verändert? Wofür bin ich dankbar? Woran arbeite ich? Schreibt einige positive Affirmationen auf.
5. Atmung und Yoga
Im Atemkreislauf wird die Vollmondphase mit dem allerletzten Punkt des Einatmens verbunden. Atmet tief ein und verlängert die Ausatemphase und lasst dabei alles los, was ihr nicht braucht. Wer Yoga praktizieren will, sollte eine Session Yin Yoga machen.
6. Kristalle aufladen
Vergesst nicht, die Kristalle zuvor zu entladen (unter fließend Wasser) und zu reinigen. Danach könnt ihr sie über Nacht ins Mondlicht legen.
Der ursprüngliche Artikel wurde von Max Hailer für Secret Hamburg geschrieben. Diese Version wurde grundlegend überarbeitet und ergänzt.