Mit der Schließung der letzten Robben & Wientjes Station geht ein Stück Berliner Kultur verloren, so viel ist sicher! Bereits zum 1. Juli hatte das Kult-Unternehmen schweigend seinen Betrieb eingestellt.
Ein stressiger Umzug steht an, vieles ist im Ungewissen, die Stimmung ist angespannt. Aber auf eine Sache konnte man sich immer verlassen: Die zuverlässigen und günstigen Robben der Berliner Kult-Marke, in denen man sein ganzes Hab und Gut sicher von A nach B transportieren kann. Damit ist nun leider endgültig Schluss, denn das Geschäft des Unternehmens wurde in seinem bisherigen Umfang gänzlich eingestellt.
Robben im Rückspiegel
Der Ursprung des Unternehmens liegt vor etwa 40 Jahren: Die beiden Gründer Ulrich Wientjes und Dietmar Robben vermieteten damals Autos und LKW auf Stundenbasis – zunächst aus der Privatwohnung in Neukölln, wie Robben einem in einem Interview erzählte. Später wurde dann ein erstes Ladenlokal an der Hertzbergerstraße angemietet. Von hier aus vergrößerte sich das Unternehmen sukzessive und zog schließlich 1984 nach Kreuzberg. Zuletzt gab es zahlreiche Stationen, an denen die Robben gemietet werden konnten, die auf Hauptverkehrszonen der Hauptstadt verteilt lagen.
Später kam auch eine App hinzu, durch die Transporter aller Größen noch unkomplizierter angemietet werden konnten. Durch ihre konstant günstigen Preise waren die Mietwagen insbesondere bei Studierenden von großem Wert und wurden durch ihren einmaligen Charme schnell zum Kultsymbol der Stadt. Du ziehst um? Mit einer Robbe, was sonst? Zuletzt lag der Preis für einen Transporter bei 6,90€ pro Stunde, mit einem Kilometerpreis von 29 Cent.
Den schleichenden Zerfall des Unternehmens besiegelte schließlich ein Deal im Jahr 2017, als das bayerische Unternehmen Buchbinder die Kultmarke aufkaufte. Zwar blieben die damaligen Preise konstant, doch die beiden Gründer schieden aus dem Geschäft aus. 2019 übernahm dann der Autovermieter Europcar die bayerischen Buchbinder.
Volle Fahrt voraus
Mit den Robben verschwindet zwar ein Kultobjekt von den Straßen Berlins, doch durch die Übernahme geht es für die bisher eingesetzten Transporter weiter. Wenn auch nicht mehr mit sympathischem Robben-Print sondern versteckt unter der grün-weißen Fassade von Europcar. Das teilt das nun geschlossene Unternehmen auch auf seiner Website mit „Danke für eure Treue, nun geht es weiter bei Europcar“ heißt es dort.