Das 22. Internationale Literaturfestival Berlin steht wieder vor der Tür und bringt uns dieses Jahr die Crème de la Crème der internationalen Gegenwartsliteratur. Zum ersten Mal sind Zadie Smith, Margaret Atwood und Bernardine Evaristo beim ILB. Aber auch Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah und Herta Müller, Pulitzer-Preisträger Paul Muldoon und viele weitere große Namen der Weltliteratur versammeln sich in Berlin. Aus Raum Berlin nehmen unter anderem Jan Wagner und Rebecca Rukeyser teil, außerdem die US-Amerikanerin Nell Zink, die seit Jahren im brandenburgischen Bad Belzig lebt.
Euch erwarten Lesungen und Konzerte, Buchpremieren und Poetry Nights, die sich in der diesjährigen Ausgabe auch vermehrt mit Rassismus, Antisemitismus und der Klimakrise beschäftigen. Mehr Info zum Festival findet ihr auf der Festivalseite. Wir haben etwas cherrypicking betrieben und einige Lesungen herausgesucht, auf die wir am meisten Lust haben.
Zadie Smith & Daniel Kehlmann
Unbestreitbar eines der Highlights des Internationalen Literaturfestivals, das sogar Menschen, die ein Buch pro Jahr lesen, hinter dem Ofen hervorlockt. Zadie Smith, eine der größten zeitgenössischen Stimmen, hat die letzten 20 Jahre so geprägt, wie kaum ein anderer Autor. In ihrem letzten Essayband Intimations spricht sie über brennenden Themen wie die Pandemie oder den Mord an George Floyd. Am 8. September ist sie im Haus der Berliner Festspiele zu finden, im Gespräch mit Daniel Kehlmann.
Margaret Atwood
Es ist wahr: Atwood, Margaret Atwood, die Autorin hinter The Handmaid’s Tale, das als Serie enorm erfolgreich war, kommt nach Berlin! Die zweifache Booker-Preisträgerin spricht am 15. September mit der Dichterin Claudia Rankine über die Gattung Essay. Am Tag darauf unterhält sie sich mit Jan Wagner über ihren ersten Gedichtsband Die Füchsin und ist am Abend des 16.9. in einer Lyriklesung neben Jay Bernard, Paul Muldoon und Haris Vlavianos zu hören.
Bernardine Evaristo
2019 hat sie den Booker Prize für ihr Buch Girl, Woman, Other gewonnen, als erste schwarze Frau überhaupt. Was es mit dem Roman auf sich hat, könnt ihr am 13. September für euch klären, wenn Evaristo Auszüge daraus liest. In diesem Jahr erschien ihr autobiographisches Manifesto: On Never Giving Up. Die dazugehörige Lesung ist am Montag, dem 12. September.
Mieko Kawakami
Seit der englischen Übersetzung von Natsu Monogatari und der deutschen Version Brüste und Eier ist das Werk von Mieko Kawakami in aller Munde und zurecht. Das smarte Buch verhandelt verschiedene Positionen rund um das Thema Weiblichkeit und Mutterschaft und liest sich genauso locker-leicht runter wie die Werke von Murakami. Die Japanerin liest am 9. September zweimal aus ihren Romanen Heaven und Brüste und Eier.
Jamaica Kincaid
on Sundays try to walk like a lady and not like the slut you are so bent on becoming
Mit nur einem Satz – der aus Dutzenden Einschüben bestand – trat Jamaica Kincaid auf die internationale Literaturbühne. Girl wurde im New Yorker publiziert, für den Kincaid später arbeitete. Am 7. September spricht sie über „The Art of Fiction“, ihre Einflüsse und Gartenliteratur.
Jennifer Egan
Was können wir dafür, dass die spannendsten Dinge in der Gegenwartsliteratur von Autorinnen erschrieben werden? Jennifer Egan, die mit A Visit From the Goon Squad eine große Welle machte, einen Pulitzerpreis gewann und zu einer unserer liebsten Autorinnen zählt, liest am 17. September aus ihrem neuen Werk Candy Haus. Darin geht es um Start-ups, um finstre Technologie, aber auch ums menschliche Verlangen nach Liebe.
Lauren Groff
2017 ernannte das Granta Magazine sie zu einer der Best Young Novelists, vor allem dank ihres dritten Romans Fates and Furies. Nun ist Groff zurück mit Matrix, einem historischer Roman über Marie de France, die von Groff als lesbische Heldin neu gedacht wird, die, vom Königshof verstoßen, sich daran macht, eine weibliche Utopie wahrzumachen. Lesung ist am 14. September.