Zum fünften Mal schon organisiert die Aktion gegen den Hunger zusammen mit Greenpeace und Save the Children das Human Rights Film Festival Berlin. Die diesjährige Ausgabe unter dem Motto Beyond Red Lines bringt uns 41 Dokumentarfilme, die sich klar für Menschen- und Kinderrechte, für Klimaschutz und Frieden positionieren. Die Filme werden in acht teilnehmenden Kinos in Berlin zu sehen sein, aber auch als Online-Streams auf der Festivalseite erhältlich sein. Diese werden von Diskussionen ergänzt.
Das gesamte Programm findet sich hier. Unsicher, wo ihr anfangen sollt? Kein Problem, wir haben 5 Filme ausgesucht, die einen Kinobesuch allemal rechtfertigen.
Ithaka
Der vielleicht aufregendste Film des Festivals ist der Eröffnungsfilm Ithaka, der die Geschichte von John Shipton erzählt. Shipton ist der Vater von niemand Geringerem als Julian Assange und kämpt dafür, dass sein Sohn nach seiner langen Odyssee freigesprochen wird. Denn Assange drohen nicht weniger als die astronomische Strafe von 175 Jahren im Gefängnis. Alles nur, weil er die Wahrheit aufgedeckt hat. Der Dokumentarfilm wurde von Assanges Bruder produziert und verhandelt wichtige Fragen rund um Pressefreiheit.
14. Oktober, 19:30 Colloseum
20. Oktober, 17:30 Hackesche Höfe Kino
Backlash: Misogyny in the Digital Age
Es gibt eine neue Art der Frauenfeindlichkeit und sie findet im Internet statt. Hassvolle Tweets, Videobotschaften, die Frauen dazu aufrufen, zu Hause zu bleiben und sogar Todesdrohungen: Dieser Hass bleibt nicht nur online, finden die Filmemacherinnen Léa Clermont-Dion und Guylaine Maroist. Sie sprechen mit Politikerinnen, Lehrerinnen und YouTubern und verlangen, dass die sozialen Netzwerke zur Rechenschaft gezogen werden.
14. Oktober, 20:30 Passage
16. Oktober, 19:30 Colosseum
21. Oktober, 18:30 SPUTNIK am Südstern
Above Water (Marcher sur l’eau)
Der erste Dokumentarfilm von Aïssa Maïga, der übersetzt „auf dem Wasser wandern“ heißt, zeigt die drastischen Folgen des Klimawandels im Niger. Die 14-jährige Houlaye muss sich um die Familie kümmern, als ihr Vater immer weiter entfernte Wasserquellen für das Vieh aufsuchen muss und ihre Mutter sich in der Stadt um andere Einkommensquellen bemüht. Marcher sur l’eau zeigt auch, dass erschwerte Bildungschancen und bedrohte Familienstrukturen eine direkte Folge des mangelnden Zugangs zu frischem Wasser sind.
14. Oktober, 20:30 Kant Kino
15. Oktober, 18:00 Passage
Retrograde
Matthew Heinemans Film folgt einer US-Truppe, die sich mit der neuen Realität konfrontiert wird, als Joe Biden verkündet, dass die US ihre Truppen aus dem Afghanistan abzieht. Retrograde wirft einen langen, elegischen Blick auf die letzten Monate des längsten Krieges der Vereinigten Staaten und die darin involvierten Menschen, die einsehen müssen, dass die Taliban letzten Endes gesiegt haben.
17. Oktober, 18:30 SPUTNIK am Südstern
18. Oktober, 19:00 ACUDKino
Two Minutes to Midnight
Ein runder Tisch in einem fensterlosen Raum. Die Präsidentin und ihre Ministerinnen tagen, der Feind hat bereits den atomaren Angriff angekündigt. Yael Bartanas Kurzfilm ist irgendwo zwischen Doku, Spielfilm und Performance angesiedelt. Er stellt Fragen wie: Warum ist politische Macht immer mit Waffen, mit dem Militär verbunden? Wie kann man wieder ins Gespräch kommen und die Katastrophe abwenden?
16. Oktober, 18:00 Passage
22. Oktober, 19:00 ACUDKino