Berlin und die ukrainische Hauptstadt Kiew (Kyiv) unterzeichnen am kommenden Donnerstag eine Städtepartnerschaft. Für die Zeremonie reist auch der Bürgermeister der Stadt, Vitali Klitschko, nach Berlin und wird unter dem Brandenburger Tor feierlich empfangen. Doch was steckt eigentlich hinter dem Partnerschafts-Programm?
Städtepartnerschaft als Zeichen der Solidarität
Im Zuge des Ukrainekrieges flüchteten viele Ukrainer:innen nach Deutschland und insbesondere in die Hauptstadt. Als Zeichen der Zusammengehörigkeit und der Unterstützung im andauernden Konflikt wurde daher die bislang abgelehnte Städtepartnerschaft nun doch beschlossen.
Neben der ukrainischen Hauptstadt soll auch Tel Aviv, die Hauptstadt Israels in die Städtepartnerschaft aufgenommen werden.
Die Idee der Partnerschaft zwischen internationalen Städten war nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden, um Wunden innerhalb Europas zu heilen und Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenzuführen. Ziel der Partnerschaften ist es zudem, Metropolen als Knotenpunkte von Wirtschaft, Infrastruktur und Wissenschaft zu etablieren. Sie stehen aufgrund ihrer hohen Bevölkerungsdichte vor ähnlich komplexen Herausforderungen, die im gemeinsamen Austausch bewältigt werden sollen.
Neben der Zusammenarbeit auf politischer Ebene, zu der insbesondere Besuche der jeweiligen Bürgermeister:innen gehören, wird aber auch ein konkreter Nutzen für Bewohner:innen der Partnerstädte angestrebt. So werden werden Kontakte zwischen Bürger*innen und Volksvertreter*innen, zwischen politischen und gesellschaftlichen Gruppen sowie zwischen städtischen und nicht-städtischen Organisationen unterstützt.
Auf der Agenda der Partnerstädte stehen in diesem Sinne dann zum Beispiel Jugendcamps, Schüler- und Studierendenaustausch, Sportveranstaltungen aber auch Seminare zur Aus- und Fortbildung von Fachkräften, aber auch Kultur- und Wissenschaftsveranstaltungen.
Berlins Partnerstädte
Neben den beiden Neuzugängen unterhält Berlin Partnerschaften mit aktuell 17 Städten auf der ganzen Welt. Die älteste Verbindung besteht mit Los Angeles und wurde schon 1967 geschlossen. Erst 20 Jahre später folgte als zweiter Partner Paris, gefolgt von Madrid ein Jahr später und Istanbul im November 1989. 1991 folgten Warschau und Moskau, 1992 Brüssel und Budapest. Anschließend folgten bis ins Jahr 2000 Taschkent, Mexiko-City, Peking, Tokio, Buenos Aires, Prag, Windhuk und London.
Die seit mehr als 30 Jahren bestehende Partnerschaft mit Moskau wurde letztes Jahr im Zuge des Ukrainekrieges eingefroren.