Sechs der Planeten des Sonnensystems werden sich für ein seltenes Schauspiel am Himmel aufstellen. In den frühen Morgenstunden des 3. und 4. Juni 2024 werden Merkur, Mars, Jupiter, Saturn, Neptun und Uranus in einer geraden Linie in einer als Planetenparade bekannten Anordnung erscheinen. Nur Venus wird nicht zu sehen sein – sogar der abnehmende Halbmond der Erde wird einen Auftritt haben. Die erdnahen Planeten (Merkur, Mars, Jupiter und Saturn) könnt ihr dabei sogar mit bloßem Auge am Himmel erkennen. Um Neptun und Uranus zu sehen, müsst ihr hingegen ein Teleskop oder sehr leistungsfähiges Fernglas nutzen.
Wie häufig kann man 6 Planeten in einer Linie sehen?
Grundsätzlich ist es natürlich nicht ungewöhnlich mehrere Planeten am Himmel zu sehen – das passiert fast täglich. Meist fallen sie zwischen den anderen Sternen am Firmament nicht besonders auf, höchstens vielleicht durch ein besonders auffälliges flimmern. Eine Aufreihung von mehreren Planeten ist hingegen wesentlich seltener – aber auch kein einmaliges Erlebnis. Eine Aufreihung von drei bis acht Planeten bezeichnet man im übrigen als eine Konjunktion. Diese kennen wir auch insbesondere durch regelmäßig auftretende Sonnen- und Mondfinsternis. Ein Zusammentreffen von fünf oder sechs Planeten wird hingegen als große Konstellation oder Konjunktion bezeichnet. Hierbei sind Konstellationen mit fünf Planeten übrigens wesentlich häufiger, als die mit sechs Planeten.
Zur Häufigkeit dieses Phänomens gibt es eine ungefähre Faustregel: So treten Planetenreihen von drei Planeten etwa jährlich auf, vier Planeten etwa alle paar Jahre. Eine Aufreihung aller Planeten konnte übrigens zuletzt im Juni 2022 am Morgenhimmel beobachtet werden. Eine historisch bedeutende, wenn auch weniger regelmäßige Konstellation trat im Jahr 6 v. Chr. auf, als zur Großen Konjunktion von Jupiter und Saturn weitere Planeten traten. Sie gehört zu den Himmelsphänomenen, die als Erklärungsversuch für den Stern von Betlehem angeführt werden.
Wirklich aneinandergereiht sind die Planeten im Weltraum übrigens nicht; das Phänomen ergibt sich ausschließlich durch unsere Perspektive von der Erde. Das macht das Spektakel jedoch nicht weniger interessant! Sehen könnt ihr die Aufreihung in den frühen Morgenstunden – vorausgesetzt die andauernde Wolkendecke über Berlin klart dafür endlich mal ein wenig auf!