In den vergangenen Monaten gehörten Streiks und Proteste im Berliner Stadtgebiet quasi schon zum Tagesgeschehen. Auch in den März wird sich der neue Normalzustand weitertragen, diesmal mit einem Streik der BVG. Hierzu rufen die Gewerkschaft Verdi gemeinsam mit der Organisation Fridays for Future auf.
Warnstreik der BVG ab dem 29. Februar
Fahrgäste der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) müssen sich in der kommenden Woche auf einen erneuten Warnstreik einstellen. Dieser soll am kommenden Donnerstag (29. Februar) um 3 Uhr nachts starten und sich bis Freitag (1. März) um 14 Uhr ziehen. Gestreikt wird insgesamt also für 35 Stunden. Entsprechend sollen bei der BVG im gesamten Stadtgebiet keine U-Bahnen, Linienbusse und Trams fahren. Nicht betroffen sind hingegen Züge im Nah- und Fernverkehr.
Geteilter Streik ist halber Streik
Die Gewerkschaft Verdi ruft die rund 16.000 BVG-Beschäftigten zu einem Warnstreik auf, um bessere Arbeitsbedingungen zu fordern. Gleichzeitig kündigen Verdi und Fridays for Future einen bundesweiten Klimastreik für den 1. März an. Die BVG reagiert verärgert und sieht einen Widerspruch darin, klimafreundlichen Verkehr lahmzulegen.
Verdi und Fridays for Future argumentieren hingegen, dass ein starker öffentlicher Verkehr notwendig sei, um die Mobilitätswende voranzutreiben und mehr Menschen vom Auto umsteigen zu lassen. Sie fordern deshalb Investitionen von rund 100 Milliarden Euro bis 2030 und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Nahverkehr.
Darya Sotoodeh von Fridays for Future betont, dass viele bereit wären, ihr Auto stehen zu lassen, wenn der Nahverkehr ausgebaut werde. Verdi-Bundesfachgruppenleiter Busse und Bahnen, Andreas Schackert, sieht den öffentlichen Nahverkehr ebenfalls als wichtigen Hebel im Kampf gegen den Klimawandel. Er betont, dass Investitionen ins Personal notwendig seien, um eine gerechte Verkehrswende zu erreichen, und fordert ein Engagement des Bundes im kommunalen Nahverkehr.