Nichts los in Köpenick? Weit gefehlt! Auf einer Insel in der Dahme trohnt der einzige Inselpalast Berlins. Das Schloss Köpenick reiht sich damit in weitere besondere Barockpaläste der Stadt. Aber die Lage auf der Insel ist einmalig in Berlin. Und hinter seiner prachtvollen Fassade verbirgt sich nicht nur eine königliche Geschichte, sondern auch eine der gruseligsten Spukgeschichten der Stadt! Was könnte also besser geeignet sein für einen Halloween-Ausflug?
Ein Meisterwerk des Holländischen Barock

Das Schloss Köpenick steht auf einer Schlossinsel in der Dahme und war sogar bereits im 8. Jahrhundert besiedelt. So wie es uns heute bekannt ist, entstand es aber erst zwischen 1677 und 1690 für den Kurprinzen Friedrich III. – dem späteren König Friedrich I. von Preußen. Der Stil ist vom holländischen Barock geprägt. Das Schloss Köpenick gilt als das einzige in Berlin, das in seiner ursprünglichen barocken Form erhalten blieb.
Für Architekturfans gibt es einige Highlights. Dazu gehört die Schlosskirche von Johann Arnold Nering, die die erste protestantische Schlosskirche der Mark Brandenburg war. Auch die beeindruckenden Stuckdekorationen im Inneren solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Sie zählen sogar zu den Höhepunkten der Barockkunst nördlich der Alpen.
Raumkunst und Prunk im Museums-Schatz

Heute beherbergt Schloss Köpenick das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin. In einer Dauerausstellung „Werke der Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko“ könnt ihr euch auf drei Etagen die beste Kunst aus der damaligen Zeit ansehen. Wie haben die Menschen damals gelebt? Erkundet die Geschichte anhand des alten Mobiliars, Tafelsilbers und Porzellan.
Der Wappensaal ist historisch und ein absoluter Höhepunkt. Hier tagte im Jahr 1730 das Kriegsgericht, das den jungen Kronprinzen Friedrich (den Großen) der Fahnenflucht anklagte: Ein dramatisches Ereignis in der preußischen Geschichte.
Spuk und Herzschmerz im Schloss Köpenick

Trotz seiner Schönheit ist Schloss Köpenick auch bekannt für seine Geistergeschichten: Dazu gehört zum Einen die Legende der Geister der unerfüllten Liebe. Die ursprüngliche Erweiterung des Schlosses für den Kurprinzen Friedrich geriet ins Stocken, als seine erste Gemahlin 1683 überraschend jung starb. Der Sage zufolge sucht ihre Seele und die ihres trauernden Gatten das Gelände weiterhin heim.
Wer sich so richtig gruseln will, sollte die Brücke zum Schloss bei Einbruch der Dunkelheit besonders aufmerksam zu überqueren. Denn die bekannteste Spukgestalt ist ein großer, schwarzer Hund mit glühenden, tellergroßen Augen, der angeblich plötzlich in der Dunkelheit auftaucht. Besonders oft wird er in der Nähe der Schlossbrücke gesichtet, die die Insel mit dem Festland verbindet… Ein Besuch ist nichts für schwache Nerven.