Deftig, warm und traditionell essen – gerade jetzt, wo die Temperaturen im Herbst sinken, genau das Richtige. Ausgezeichnete Gastronomie gibt es in der Hauptstadt natürlich reichlich: von kulinarischen Hotspots auf der Kantstraße über die Klassiker der Stadt bis hin zu Michelin-Restaurants – in Berlin findet jeder etwas nach seinem Geschmack und seinen Vorlieben. Doch Berlins gastronomische Szene hat nicht nur beeindruckendes Essen zu bieten, sondern auch Lokale voller Geschichte – das beste Beispiel: „Zur letzten Instanz“. Das älteste Restaurant Berlins wurde 1621 gegründet und ist noch immer ein beliebter Ort zum Schlemmen, an dem traditionelle Berliner Küche auf die Ansprüche der Gegenwart trifft. Wenn selbst Napoleon laut Legenden nicht widerstehen konnte – worauf wartet ihr noch?

Zur letzten Instanz
In der Waisenstraße 14–16 in Berlin-Mitte steht ein Gebäude aus dem 13. Jahrhundert, das im Laufe der Jahrhunderte mehrfach restauriert wurde, zuletzt nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Im 16. Jahrhundert entstand hier eine Branntweinstube, die im Laufe der Zeit mehrere Namen trug. Heute ist daraus das rustikale Restaurant „Zur letzten Instanz“ geworden, das traditionelle deutsche Küche serviert. Auf der Speisekarte treffen klassische Berliner Gerichte auf moderne Akzente und nachhaltige Zutaten. Chefkoch André Sperling setzt auf regionale Produkte in Zusammenarbeit mit Kräuterspezialisten vom Wolkensteiner Hof sowie den Müritzfischern für frischen Fisch.
Zur Herbstsaison stehen unter anderem Kürbiscremesuppe mit Thymian-Brioche, Königsberger Klopse mit Kartoffel-Petersilienstampf und Grillhaxe mit Gewürzrotkohl und Kartoffelklößen auf der Karte – Gerichte, die den Magen wärmen und rundum glücklich machen. Zum Abschluss gibt es klassisch-leckere Rote Grütze mit Vanillesauce. Besonders charmant sind die originellen Namen der Gerichte: So heißt die Grillhaxe „Einstweilige Verfügung“, die Kalbsleber Berliner Art „Kreuzverhör“. Solche Details machen den Besuch zu einem kulinarischen Erlebnis voller Geschichte und Humor.

Rundum bietet „Zur letzten Instanz“ in dem denkmalgeschützten Gebäude ein historisches Ambiente mit barocker Wendeltreppe, altem Kachelofen, zwei gemütlichen Gaststuben, einem Separee und einem schönen Biergarten mit Blick auf die mittelalterliche Stadtmauer. Zu den prominenten Gästen, die hier gespeist haben, zählen Loriot und Jack Nicholson. Legenden zufolge soll aber auch Napoleon Bonaparte hier zu Gast gewesen sein. Dies hängt womöglich mit seinem Aufenthalt in Berlin im Jahr 1806 nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt zusammen. Das 1621 gegründete Restaurant existierte bereits zu dieser Zeit, sodass es sehr gut möglich ist, dass Napoleon selbst oder Angehörige seines Stabs hier gegessen haben.
Das Restaurant „Zur letzten Instanz“ hat sich mit seiner beeindruckenden Geschichte als ältestes Restaurant Berlins zur zentralen Anlaufstelle für traditionelle Gerichte im Herzen der Hauptstadt entwickelt. Auf gutes Essen, angemessene Preise und angenehme Gesellschaft kann man hier in jedem Fall vertrauen!