In Berlin brodelt es wieder in Sachen Kultur und Politik: Die Galeries Lafayette auf der Friedrichstraße stehen vor dem Aus, aber es gibt Pläne für die Zukunft. Kultursenator Joe Chialo (CDU) hat jetzt eine interessante Neuigkeit verkündet, die für Aufsehen sorgt.
Wird die Galerie Lafayette nach ihrer Schließung zur Bibliothek?
Es geht um die mögliche Verlegung der Zentral- und Landesbibliothek ins Quartier 207 an der Friedrichstraße. Ursprünglich war von enormen Kosten die Rede, doch Chialo hat jetzt klar gemacht: Es könnte deutlich günstiger werden als gedacht! Bei einer Veranstaltung in der Akademie der Künste hat er erklärt, dass die bisher veranschlagten 589 Millionen Euro längst überholt sind. „Wir sind auf jeden Fall darunter“, sagte er, ohne jedoch eine genaue Summe zu nennen. Die Gespräche mit dem Gebäudeeigentümer laufen noch, daher hält er sich bedeckt.
Ein interessantes Detail: Chialo plant auch, private Gelder einzusammeln, um den Druck auf das Land Berlin zu mindern. Das soll zwar nicht den Großteil der Kosten decken, aber immerhin einen beträchtlichen Teil. In der Diskussion ging es nicht nur um Finanzen, sondern auch um die kulturelle Zukunft des Lafayette-Gebäudes. Gäste wie der Bibliothekschef Volker Heller und die Architektin Dominique Alba waren dabei, um über mögliche Nutzungskonzepte zu sprechen.
Vom Luxustempel zur Begegnungsstätte
Chialo betonte die Bedeutung von Bibliotheken als sozialen Treffpunkt und Ort der gesellschaftlichen Teilhabe. Sie sind längst mehr als nur Bücherausleihstellen: Hier treffen sich Menschen verschiedenster Hintergründe, tauschen sich aus und gestalten aktiv ihre Umgebung mit. Die Idee, die ZLB an die Friedrichstraße zu verlegen, ist für ihn daher keine Luxusidee, sondern ein zentraler Schritt für die kulturelle Entwicklung Berlins.
Letztlich liegt die Entscheidung über das Projekt bei den entscheidenden politischen Instanzen, dem Finanzsenator und dem Regierenden Bürgermeister. Chialo ist zuversichtlich, dass die Vorteile eines solchen Vorhabens überwiegen und hofft auf eine baldige Entscheidung. Die Diskussion in der Akademie der Künste hat gezeigt, dass die Berliner Kulturszene bereit ist, neue Wege zu gehen und kulturelle Institutionen wie die ZLB weiter zu stärken.