Am 21. April, dem Ostermontag, rechnete wohl niemand mit solch einer Nachricht: Papst Franziskus ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Die Welt trauert um eine Persönlichkeit, die mit Bescheidenheit, Mut und tiefem Engagement Geschichte schrieb. Der gebürtige Argentinier war ein Papst der ersten Male – der erste aus Südamerika, der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri und der erste, der den Namen „Franziskus“ wählte – inspiriert vom heiligen Franz von Assisi, dem Freund der Armen und der Schöpfung. Ganz in diesem Geist prägte Franziskus sein Pontifikat: nah bei den Verwundeten, den Armen, den Geflüchteten – und immer mit einem offenen Blick für das Wesentliche.
Zu seinen besonderen Taten zählt etwa die Ansprache während eines Freitagsgebets in einer Moschee in Bangui (Zentralafrika) – ein starkes Zeichen für Frieden und interreligiösen Dialog. Ebenso bewegend war sein Besuch auf Lesbos, wo er Geflüchtete traf – und spontan drei Familien mit nach Rom nahm. Ein weiteres historisches Ereignis: die Unterzeichnung des „Dokuments über die Brüderlichkeit aller Menschen“ gemeinsam mit einem Großimam in Abu Dhabi – ein Meilenstein für das Miteinander der Religionen.
Doch was verbindet diese starke Persönlichkeit mit unserer Stadt? Hier sind alle Berührungspunkte zwischen Papst Franziskus und Berlin!
Zwar überraschend: Papst Franziskus war nie persönlich in Berlin. Und doch sind die Verbindungen zur Hauptstadt bedeutsam. Als Zentrum der deutschen Politik war Berlin ein wichtiger Ankerpunkt – mehrfach stand Franziskus mit Politiker*innen wie Angela Merkel im Austausch über Themen wie globale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Friedenspolitik. Während diese Verbindung vielen bekannt sein mag, ist die nächste weniger offensichtlich: Wusstet ihr, dass die Nuntiatur, also die diplomatische Vertretung des Vatikans, ihren Sitz in Berlin hat? Hier laufen die Fäden zwischen Rom und Deutschland zusammen.
Außerdem steht Berlin wie kaum eine andere Stadt für Vielfalt, religiöse Pluralität und soziale Herausforderungen – genau die Themen, die Papst Franziskus immer wieder ins Zentrum stellte: Migration, Armut, interreligiöser Dialog, urbane Einsamkeit. Auch innerkirchlich war Berlin relevant: Immer wieder war die Stadt Gastgeber für Diskussionen über Reformprozesse – etwa im Rahmen des Synodalen Weges. Franziskus verfolgte diese Entwicklungen aufmerksam, auch wenn er sie nicht direkt lenkte.
Fazit: Berlin war für Papst Franziskus kein Ort persönlicher Erinnerungen – aber ein Ort der Themen, die ihn tief geprägt haben: sozial, politisch und spirituell.