Der Sommer ist da – zumindest für den Moment! Also sollten wir schleunigst unsere Chance nutzen, um uns in Berlins reicher Seenlandschaft auszutoben. Während die Gewässer in und um Berlin grundsätzlich für ihre gute Wasserqualität bekannt sind, kommt es gelegentlich durch unterschiedliche Faktoren dazu, dass zeitweise Gebiete nicht zum Schwimmen empfohlen werden. Einsehen kann man alle Badestellen, inklusive jener, die man meiden sollte auf einer interaktiven Karte des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lageso). Dieses überwacht die Badewasserqualität regelmäßig durch die Untersuchung von Wasserstichproben. Mit einer Verschlechterung der Qualität ist dann zu rechnen wenn es –wie zuletzt– stark geregnet hat, denn dadurch kommt es zu Einleitungen aus dem Stadtgebiet. So aktuell auch in drei Zonen auf der Karte, bei denen euch vom Schwimmen abgeraten wird. Ein formelles Verbot ist jedoch für keine der Stellen ausgesprochen, ihr könnt also nach eigenem Ermessen entscheiden, ob ihr euch dort trotzdem abkühlen möchtet.
Alternativ könnt ihr natürlich auf die vielen Freibäder und Hallenbäder Berlins ausweichen (wobei letztere aktuell überwiegend gewartet werden).
Badestelle Groß Glienicker See – Süd
Der Karteneintrag für den Strand am Berliner Stadtrand zeigt im Verhältnis zu anderen Wasserproben eine hohe Konzentration an Enterokokken und Escherichia coli-Bakterien an, beides häufige Bakterienarten. E. coli lebt meist harmlos im Darm, kann aber fiese Infektionen wie Durchfall oder Harnwegsinfekte verursachen, wenn es in den falschen Körperteil gelangt – das kann beim Schwimmen denkbar schnell passieren! Enterokokken sind ebenfalls Darmbewohner, die oft in Krankenhäusern für Ärger sorgen, da sie gegen viele Antibiotika resistent sind. Lange Rede, kurzer Sinn: Hier könnt ihr euch euren nächsten Magen-Darm-Infekt einfangen!
Badestelle Unterhavel bei Gatow
Die Schwimmstelle bei Gatow hat hingegen mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen: Hier sind es Blaualgen, die zum Problemkind werden. Dabei handelt es sich um winzige Lebewesen, die im Wasser leben und super alt sind – seit Milliarden von Jahren leben sie auf der Erde. Blaualgen sind prinzipiell wichtig, weil sie Sauerstoff produzieren und das Leben auf unserem Planeten unterstützen. Bei warmem Wetter können sie sich aber sehr schnell vermehren und „Blüten“ bilden, die giftig für Menschen und Tiere sind. Symptome reichen bei einer Vergiftung dann von Magen-Darm-Problemen und allergischen Reaktionen bis hin zu Leber- oder Nierenversagen.
Badewiese Schmöckwitz
Die Badewiese in Schmöckwitz bleibt von fiesen Bakterien verschont aber auch hier tummeln sich leider zu viele Blaualgen. Weicht deshalb besser auf die naheliegenden Seen wie den Langen See oder Seddinsee aus, dort waren die Proben unauffällig.
Andere betroffene Badestellen, die ihr aktuell meiden solltet:
Neben den bereits genannten Badestellen sind auf der Karte aktuell jede Menge potenziell problematische Schwimmorte eingetragen. Von Verunreinigungen betroffen sind insbesondere: Alle Badestellen an der Havel, das Strandbad Müggelsee, Bammelecke sowie die Kuhle Wampe. Hier können wir euch also trotz der warmen Temperaturen nicht mit gutem Gewissen ein Erfrischungsbad empfehlen!